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Laura Freudenthaler erhält Anton-Wildgans-Preis 2024

Mi. 27.3.2024

Die Schriftstellerin Laura Freudenthaler erhält den von der österreichischen Industrie gestifteten Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans 2024. Die Verleihung der mit 15.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 3. Oktober 2024 im Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz in Wien statt, wie die Industriellenvereinigung am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte.

„Die Prosa-Texte von Laura Freudenthaler führen mit einer Schonungslosigkeit, die ihresgleichen sucht, stets mitten hinein in Lebenskreise, die sich gemeinhin dem Erzählen entziehen. In atmosphärisch dichten Bildern, vor einem latent-dunklen Hintergrund berichten sie von geheimnisumwitterten Vorgängen, in der Innenwelt der Figuren wie in der Außenwelt, von Eindrücken und Prozessen, die in Alltags-Diskursen gewöhnlich nie zur Sprache kommen, weil sie schlicht Tabu sind. Ohnmachtserfahrungen, nie aufgearbeitete Traumata, verdrängte Erinnerungen, die sonst von einem Mantel des Schweigens umhüllt bleiben, werden in diesen Texten aus den diversen Schattenseiten ins Licht geholt und dort stehengelassen. Nirgends ein Kommentar. Zu sehen aber ist, was die Figuren sehen, was sie wahrnehmen und befürchten, woran sie leiden, womit sie unaufhörlich zu kämpfen haben; und dass sie ein Geländer suchen, welches ihnen erlauben würde, sich noch einmal zurechtzufinden in der Welt und dazuzugehören: Fesselnde Lektüre“, so die Begründung der Jury, der Johann Holzner (vorm. Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck), Manfred Müller (Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Literatur) und Barbara Neuwirth (Schriftstellerin) angehören.

Laura Freudenthaler, geboren 1984 in Salzburg, studierte Germanistik, Philosophie und Gender Studies an der Universität Wien. 2014 veröffentlichte sie mit Der Schädel von Madeleine ihren Debüterzählband. Für den Roman Die Königin schweigt (2017) erhielt sie den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis, er wurde überdies 2018 als bester deutschsprachiger Debütroman beim Festival du premier roman 2018 in Chambéry ausgezeichnet. Für Geistergeschichte (2019), ihren zweiten Roman, erhielt sie den Literaturpreis der Europäischen Union und wurde für den Literaturpreis Alpha nominiert. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2020 gewann sie für den Text Der heißeste Sommer den 3sat-Preis. 2021 wurde sie für ihr Werk mit dem manuskripte-Preis ausgezeichnet. Ihr 2023 veröffentlichtes Buch Arson, das auf Motiven von Der heißeste Sommer basiert, wurde von der Jury im Oktober 2023 auf Platz eins der ORF-Bestenliste gewählt. Laura Freudenthaler lebt in Wien.

Der 1962 von der österreichischen Industriellenvereinigung gestiftete Preis wird jährlich (außer 1990) auf Vorschlag einer unabhängigen Jury einer Schriftstellerin oder einem Schriftsteller der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, „dessen oder deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Konstellation unserer Zeit ist“. Unter den Preisträger:innen befinden sich Autor:innen wie Christine Lavant, Ingeborg Bachmann, Ilse AIchinger, Ernst Jandl , Thomas Bernhard, Christoph Ransmayr, Arno Geiger, Kathrin Röggla, Olga Flor, Erich Hackl, Norbert Gstrein, Sabine Scholl, Daniel Kehlmann, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Andrea Grill, Gertraud Klemm und zuletzt Christoph W. Bauer.

 

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