Die österreichische Schriftstellerin Elke Laznia erhält für ihr Buch Fischgrätentage (Verlag Müry Salzmann, 2024) den heuer erstmals vergebenen und mit EUR 7.777 dotierten Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur.
Das teilte das Literaturhaus Salzburg, wo die Preisverleihung am 9. März 2025 um 11 Uhr stattfindet, am Dienstag in einer Aussendung mit. Die Laudatio wird Katja Gasser, Literaturjournalistin und Jurymitglied, halten.
„In Elke Laznias Fischgrätentage verwirklicht sich ein sehr grundlegendes Aufbegehren gegen die Endlichkeit des Lebens. Dieses Aufbegehren: es prägt maßgeblich auch die Literatur Helena Adlers. Dieses endliche Leben: es wird in Fischgrätentage an keiner Stelle beschönigt. Und doch wird es mit aller Kraft besungen. Die Form, die Sprache, die Kunst wird als etwas Rettendes inszeniert – als ein Ort, an dem die Wut und der Schmerz in Freiheit verwandelt werden können. […] Sowohl Elke Laznias Literatur als auch die von Helena Adler ist durchdrungen von dem Gedanken, dass dort, wo die selbst ernannten Sieger sind, nichts an Erkenntnis zu gewinnen ist. Dafür alles dort, wo die Zerbrechlichkeit ist. Und: die Liebe, die sich nicht zuletzt in der möglichst genauen Zeichnung von Einzelheiten Ausdruck verschafft. […] Keine, die mit dem, wie es ist, einverstanden ist, kann so schreiben. Keine, die nie gebetet hat, könnte so ein Requiem für eine Mutter zu Papier bringen. Elke Laznia hat sich mit diesem Buch in die erste Reihe der österreichischen Gegenwartsliteratur geschrieben“, so die Begründung der Jury, der die Journalistinnen Mia Eidlhuber (Der Standard) und Katja Gasser (ORF) sowie der Buchhändler Klaus Seufer-Wasserthal (Rupertus Buchhandlung) angehörten.
Elke Laznia, geb. 1974 in Klagenfurt, lebt in Salzburg. Im Verlag Müry Salzmann sind vier Bücher im Salzburger Verlag Müry Salzmann erschienen: Kindheitswald (2014), Salzgehalt (2017), Lavendellied (2019) sowie Fischgrätentage (2024), das auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis stand. 2024 wurde für den Gedichtzyklus Fundgruben mit dem Alois-Vogel-Literaturpreis ausgezeichnet.
Der Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur entstand 2024 nach einer Idee des Salzburger Literaturhaus-Leiters Tomas Friedmann mit Unterstützung des Künstlers und Adler-Nachlassverwalters Thomas Stadler. Mit der Auszeichnung soll jährlich die österreichische Gegenwartsliteratur gefördert werden: ein besonderes belletristisches Werk, das sich sprachlich, formal wie inhaltlich auflehnt, trotzt und widersetzt – und an die vor einem Jahr nach schwerer Krankheit verstorbene Autorin Helena Adler (1983-2024) erinnert. Einzigartig errungen ist die ungewöhnlich breite Trägerschaft und Finanzierung: vom österreichischen Kulturministerium über die Gemeinde Oberndorf, Land und Stadt Salzburg bis zum Literaturhaus Salzburg und privaten Spenden.
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