Beno und Magdalena treffen sich, sooft es ihr Arbeits- und Familienleben erlaubt. Ihre Liebe, das Glück der körperlichen Verschmelzung – „mein Seelenleib“ nennt er sie –, hält den Alltag auf Distanz. Beide erleben ihre Vereinigung, ihr Beisammensein intensiv. „Unsere Hände verschlungen wie unsere Worte. Wir erlösen einander.“
Doch das Leben zwischen Alltag und Liebesglück fordert seinen Tribut. Magdalena bricht bei einem gemeinsamen Aufenthalt im Süden zusammen, Beno wird von Alpträumen verfolgt. Wieder zurück aus dem Süden stellen sich viele Fragen nach dem Warum. „Oder haben wir vergessen, unsere Liebe auf irdische Gegebenheiten abzustimmen? Haben wir es nicht verstanden, mit den übersteigerten Energien umzugehen?“
Die Leserin, der Leser findet sich am Ende hart auf den Boden der Realität wieder. Eine gemeinsame Zukunft kann sich Beno mit seiner „märchenhaften Novella“ nicht vorstellen.
Peter Reutterers Novelle Siesta mit Magdalena beschreibt die Affäre eines Mannes in der Mitte seines Lebens. Nun sind solche Geschichten alltäglich.
Was diesen Text aber besonders lesenswert macht, ist die Sprache, der Stil von Peter Reutterer. Er versteht es wie in vielen seiner Texte auch hier meisterhaft, Erotik und Körperlichkeit mit starken lyrischen Bildern zu benennen. Die verkürzte Syntaktik sorgt für Tempo und Musikalität.
Ein Text für LeserInnen, die sich Zeit nehmen, der lyrischen Sprache und dem Bilderreichtum zu folgen.