#Sachbuch

Österreichische Literatur zwischen Moderne und Postmoderne

Stefan H. Kaszynski

// Rezension von Kurt Bartsch

2012 legte Stefan H. Kaszynski, polnischer Germanist mit dem Forschungsschwerpunkt Österreichische Literatur, eine Kurze Geschichte der österreichischen Literatur (Frankfurt a. M.: Lang) vor, die nun eine Erweiterung beziehungsweise Fortschreibung erfährt. Der erste Band spannt den Bogen vom frühen 19. Jahrhundert mit der Schwerpunktsetzung auf die Werke von Franz Grillparzer, Adalbert Stifter und Nikloaus Lenau bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zum Teil gibt es mit dem nun vorliegenden Band Überschneidungen, allerdings, wie schon der Titel vermuten lässt, mit anderen Akzentsetzungen.

Ausgehend von der Wiener Moderne „am Vorabend des Untergangs der Habsburgermonarchie“ (S. 15) reichen die Ausführungen nun bis in die unmittelbare Gegenwart (zu Clemens J. Setz, Arno Geiger, Julya Rabinowich, Maja Haderlap u.a. ). Einiges gilt für beide Publikationen: Erstens, dass sie vorerst in polnischer Sprache erschienen und in der Originalfassung nicht muttersprachliche Studierende als Zielgruppe im Auge haben. Zweitens, dass die methodologischen Reflexionen knapp gehalten sind. Kaszynski bekennt sich hier wie dort zu einem narrativen Verfahren, das in den jüngeren Debatten über Literaturgeschichtsschreibung nicht unumstritten ist, im Hinblick auf das angesprochene studentische Publikum aber durchaus praktikabel, didaktisch klug erscheint. Es ist ja auch nicht so, dass Kaszynski einer zentrierten Sehweise anhinge und organische Zusammenhänge suggeriete. Wenn er einleitend davon spricht, dass er „erzählt“ (S. 7), will er den subjektiven Zugang und seine „Position“ bestimmt wissen als die „eines neutralen Flaneurs durch die österreichische Bücherwelt“ (ebda). Jedenfalls werden keine gewaltsamen Zusammenhänge konstruiert. Drittens thematisiert Kaszynski in beiden Bänden die Schwierigkeit, den Begriff „österreichische Literatur“ hinreichend zu definieren, fehle es doch Österreich an „einer stabilen Identität“ (S. 18). Deshalb operiert er hier wie dort mit dem von ihm eingeführten Terminus „österreichischer Kultur-Code“ (S. 7 bzw. Kurze Geschichte, S. 14). Er versteht diesen als „pragmatischen“ (S. 7), insofern er unter ihm Unterschiedlichstes subsumiert: von zentralen Motiven wie der antinationalistischen, den habsburgischen Mythos ironisierenden (Robert Musil) bis verklärenden (Joseph Roth) Ausrichtung bis zur Sprachskepsis, die die experimentelle Haltung nicht nur gegenüber der Sprache, sondern auch gegenüber narrativen Mustern evoziert. Kaszynski betont die sich der „Interkulturalität“ (S. 16) verdankende „narrative Vielfalt der österreichischen Literatur“ (S. 13). Jedenfalls wird der Begriff „österreichischer Kultur-Code“ vom Verfasser als ein offener verstanden, der es ermöglicht, den Blick auch auf die in deutscher Sprache verfassten Werke von Autoren aus den ehemaligen Kronländern wie Franz Kafka oder Paul Celan zu richten.

Kaszynski beobachtet schon früh in der österreichischen Literatur Grenzüberschreitungen von der Moderne zur Postmoderne, für die er Wertezerfall, Uneinheitlichkeit des Weltbildes und hochgradige Intertextualität als charakteristisch ansieht, aber auch eine gewisse Fortsetzung der Moderne. Er nimmt hier – ohne explizit darauf einzugehen – eine Position ein, die nahesteht der von Theoretikern der Postmoderne wie Umberto Eco (vgl. Nachschrift zum „Namen der Rose“, München, Wien 1984, S. 76ff.), Peter Bürger (vgl. Vorbemerkung zu Postmoderne: Alltag, Allegorie und Avantgarde, Frankfurt a.M. 1987, S. 12.) oder Wolfgang Welsch (Unsere postmoderne Moderne. Weinheim 1988, S. 6 passim). Diese erkennen in der Postmoderne ein anderes, konsequenteres Begreifen der Moderne. Die Postmoderne richte sich demzufolge gegen Absolutheitsansprüche von Traditionen ebenso wie des (von der Moderne emphatisch postulierten) Neuen, fordert also gewissermaßen den gleichberechtigten Dialog verschiedener Diskurstypen, wofür beispielsweise Robert Musil, Hermann Broch oder Elias Canetti genannt werden (vgl. S. 59).

Nach einleitenden Überlegungen zur „Identität des Nichtidentischen“ als Charakteristikum der österreichischen Literatur des 20. und beginnenden 21. Jahrhundert gibt Kaszynski einen Überblick über diese in sechs Kapiteln, denen jeweils (vor allem für die Zielgruppe der Studierenden) informative (kultur-)historische Abrisse vorangestellt sind. Im Abschnitt über die „Literatur am Vorabend des Untergangs der Habsburgermonarchie“ beobachtet er einen „bis heute“ (S. 20) nachwirkenden Umbruch, Anfänge der Emanzipation (verbunden mit Namen wie Rosa Mayreder, Alma Mahler-Werfel, Lou Andreas-Salomé), Infragestellung der Ichidentität (Ernst Mach, Sigmund Freud), Sprachkrise (Fritz Mauthner, Ludwig Wittgenstein). Die Genannten haben nachgewirkt, worauf Kaszynski durchaus eingeht, ohne aber konkret zu werden. So wären, gerade im Hinblick auf Studierende, kurze Hinweise auf die nachhaltige Wirkung etwa von Ernst Machs Auffassung vom Ich als Summe der jeweiligen Empfindungen (auf den jungen Hugo von Hofmannsthal, Ingeborg Bachmann) oder auch auf die Wirkung von Wittgenstein (auf Bachmann oder Peter Handke) wünschenswert. Auch die Bedeutung des vieldiskutierten Werks Geschlecht und Charakter von Otto Weininger könnte unterstrichen werden durch den Verweis auf Canetti oder Heimito von Doderer. Aber insgesamt macht das gegenständliche Kapitel den angesprochenen Umbruch und die nachhaltige Wirkung der österreichischen Literatur dieser Zeit bis in die Gegenwart durchaus deutlich. Die wichtigsten Autoren werden in treffenden Kurzcharakteristiken vorgestellt. Neben den bereits Genannten sind das u. a. der Anreger und Kritiker Hermann Bahr, der Satiriker Karl Kraus, Arthur Schnitzler, das literarische Pendant zu Freud, sehr ausführlich die herausragenden Lyriker Rainer Maria Rilke und Georg Trakl, die „Doppelbegabungen“ Alfred Kubin, Albert Paris Gütersloh und Oskar Kokoschka und vor allem auch die Prager Autoren Gustav Meyrink, der auf „alte Prager Legenden“ (S. 45) und die Kabbala zurückgreift, und insbesondere der sensible Franz Kafka, dessen seismographisch die Absurdität des Daseins erfassende Werke die stärkste Wirkung erzielen.

Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie galt es für das kleine Restösterreich sich „neu [zu] definieren“ (S. 54). Einerseits griff man in der Literatur auf die Traditionen mit Ironie (Musil) oder Wehmut (Roth) zurück, andererseits wandten sich Autoren wie Karl Heinrich Waggerl oder Paula Grogger der sogenannten „Heimatliteratur“ (S. 56) und religiösen Themen (u.a. Max Mell) zu, um sich dann nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eiligst dem Führer anzubiedern. Nicht zu übersehen in dieser Phase auch die zunehmende Bedeutung der Literatur von Frauen, namentlich von Rosa Mayreder, Alma Johanna Koenig, Veza Canetti oder von der zur erfolgreichen „Unterhaltungsliteratur“ (S. 57) gezählten Vicki Baum, deren Roman Menschen im Hotel in Hollywood verfilmt wurde. Demgegnüber betont Kaszynski an den Romanen von Musil, Broch und Canetti zu Recht deren innovative, Traditionen sprengende, der Erfahrung von Orientierungslosigkeit und Werteverlust adäquate Erzählverfahren. Von den Dramatikern der Zwischenkriegszeit werden neben Ödön von Horváth, dem Erneuerer des Volksstücks und Demaskierer des kleinbürgerlichen, dem Faschismus verfallenden Bewusstseins, Franz Theodor Csokor, dessen Revolutionsdrama Dritter November 1918 ebenfalls Orientierungslosigkeit thematisiert, und der scharfe, in der Tradition Johann Nestroys stehende Satiriker Jura Soyfer angeführt.

Das Kapitel über die gleichgeschaltete Literatur im Dritten Reich und über die Exilliteratur ist kurz gehalten, werden doch die durch ihre literarischen Qualitäten herausragenden exilierten Autoren wie zum Beispiel Musil, Roth, Broch oder Canetti in anderen Zusammenhängen angemessen gewürdigt, während die im Bekenntnisbuch österreichischer Dichter von 1938 und in der Anthologie Dem Führer – Glückwunsch und Bekenntnis von 1939 vertretenen Autoren in ästhetischer Hinsicht bedeutungslos sind. Dies gelte auch für Josef Weinheber, der – gleichwohl „überragender Sprachkünstler“ (Albert Berger nach S. 83), – ideologisch fragwürdig bleibt.

Das (kultur)historische Basiswissen über den „Neubeginn nach 1945“ erlaubt Orientierung über Publikationsmöglichkeiten (fast ausschließlich in Rundfunk und Zeitschriften), die Konfrontation von rückwärtsgewandt konservativer Ausrichtung etwa eines Rudolf Henz oder eines Alexander Lernet-Holenia und Bemühungen um Vermittlung von Tendenzen, die während der ständestaatlichen und der nationalsozialistischen Diktatur verschüttet waren, wie der des Surrealismus in der von Otto Basil herausgegebenen Zeitschrift Plan. Basil bemühte sich ebenso wie Hans Weigel in den Stimmen der Gegenwart oder Hermann Hakel in Lynkeus um junge Autorinnen und Autoren, namentlich Ilse Aichinger, Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Hertha Kräftner u.a. In drei Unterkapiteln werden die meisten der wichtigen Persönlichkeiten der literarischen Szene der Zeit vorgestellt, nicht immer unter ganz überzeugenden Titeln wie dem vagen „Lyrisch verschlüsselte Schicksale“ (Bachmann, Celan) oder dem missverständlichen „In den Fesseln des Mythos“, missverständlich insofern, als man ihn interpretieren könnte als Ausdruck der Auffassung, die österreichische Literatur sei eine Gefangene des habsburgischen Mythos, eine Sicht, die Kaszynski zu Recht nicht teilt, indem er den Begriff „Mythos“ resümierend sehr viel weiter fasst: „Die immanenten Irrwege der österreichischen Literatur führen vom Habsburger Mythos bei Musil und Roth über den Österreich-Mythos bei Gütersloh und Doderer zum universalen Mythos bei Canetti.“

Das Kapitel „Im Blickfeld neuer Herausforderungen“ widmet sich dem vielfältigen Erscheinungsbild der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhundets, vorerst dem in den sechziger Jahren vehementen Zusammenprall von traditionellem Literaturverständnis (speziell in der offizösen Zeitschrift Wort in der Zeit) mit avantgardistischen Bestrebungen der „Wiener Gruppe“ und der Literatur aus dem Umkreis von Forum Stadtpark Graz und der Zeitschrift „manuskripte“, im besonderen mit deren Herausgeber Alfred Kolleritsch sowie mit Peter Handke und Wolfgang Bauer. Aus dem Umfeld dieser avantgardistischen Ansätze geht Kaszynski auf Gert Jonke und Barbara Frischmuth genauer ein, aber ebenso auf Michael Scharang, der wie Josef Haslinger und Peter Turrini gesellschaftskritisch ausgerichtet ist. Platz findet in diesem Kapitel auch der Außenseiter Walter Kappacher (dessen Ehrung durch den Büchnerpreis gerade wegen seines Außenseitertums eine Erwähnung verdiente). Ein eigenes Unterkapitel setzt sich mit den in der breiten Öffentlichkeit wegen ihrer scharfen Kritik an der Realverfassung von Österreich als „Nestbeschmutzer“ (S. 131) diskreditierten Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek auseinander. Weitere Unterkapitel sind dem „Abschied von der Dorfidylle“, namentlich bei Franz Innerhofer und Josef Winkler, und der „Literatur der weiblichen Sensibilität“ gewidmet. Dieser Titel mutet merkwürdig an, lässt er doch den Verdacht aufkommen, Kaszynski beschränke die Qualität weiblichen Schreibens auf „Sensibilität“ und verkenne die rationalen, intellektuellen Ansprüche , was er allerdings nicht tut. Er hebt beispielsweise die Bedeutung hervor des viel zu wenig beachteten Buches Der weibliche Name des Widerstands von Marie-Thérèse Kerschbaumer mit seiner ästhetisch avancierten Schreibweise oder Ruth Klügers autobiographische Auseinandersetzung mit ihren KZ-Erfahrungen in der Jugend oder Marlene Streeruwitz‘ Werke, deren hochartifizieller Sprache die Erfahrungen von Frauen in der patriarchalischen Gesellschaft eingeschrieben sind. Auf „Sensibilität“ reduziert sieht Kaszynski auch andere Autorinnen wie Marlen Haushofer, Elisabeth Reichart, Anna Mitgutsch u. a. keinesfalls.

Im abschließenden Kapitel über die postmoderne „neue Lesbarkeit der Welt“ (S. 153) schlägt Kaszynski vorerst einen Bogen von den gegen Ende des 20./Anfang des 21. Jahrhunderts im Literaturbetrieb neuen Autoren und Autorinnen zurück zur „Wiener Moderne“, in der er – wie schon gesagt – bereits Charakteristika der Postmoderne erkennt, nämlich „Dekomposition“, „Dekonstruktion“ (ebd.) und hochgradige Intertextualität (S. 154). Die Neuen nun fügen sich durchaus nicht in ein einheitliches Bild. Im Hinblick auf Christoph Ransmayrs Werk, beginnend mit den Schrecken des Eises und der Finsternis, über Die letzte Welt und Morbus Kitahara bis Cox spricht Kaszynski von „einem narrativen Patchwork“ (S. 157), an Robert Menasse betont er vor allem dessen Eingreifen „in den [jeweils] aktuellen Diskurs“ (ebd.). Große Aufmerksamkeit schenkt der Verfasser jenen Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des Holocaust, mit dem Vergessen der sowie mit dem Schweigen über die Verbrechen auseinandersetzen wie Robert Schindel, der besonders in den Romanen Gebürtig und Der Kalte sich der „Aufgabe der [notwendigen] Re- und Dekonstruktion der [verkitschten] Erinnerung an die Opfer des Holocaust“ (S. 162) stellt. Doran Rabinovici und Erich Hackl (besonders in Abschied von Sidonie über vorauseilenden Gehorsam) oder Norbert Gstrein im Roman Die englischen Jahre (mit der Thematisierung des Verschweigens der Holocaust-Verbrechen). Auch Martin Pollack, Verfasser „fiktiver Reportagen“ (S. 172) holt das Thema in Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater, einer schonungslosen Rekonstruktion der Verbrechen, ein. Bemerkenswert sind auch seine Versuche der Sensibilisierung für Kontaminierte Landschaften und die Essays wider das Vergessen unter dem Titel Topografie der Erinnerung. Verdienstvoll ist auch Kaszynskis Berücksichtigung des von ihm treffend sogenannten „Archivar[s] verschwindender Kulturen“, Karl Markus Gauß, der in seinen Reportagen die Ränder Europas erforscht und die zu kurz Gekommenen, Vergessenen, Flüchtlinge ins Bewusstsein rückt.

Es können hier nicht alle von Kaszynski behandelten Autoren erwähnt werden, hinzuweisen wäre auf sein Bemühen, wenigstens einige wichtige Werke der jüngsten Zeit (bis zu Radek Knapps 2017 erschienenem Roman Der Mann, der Luft zum Frühstück aß) nahezubringen, etwa Arno Geigers traditionell erzählte Romane, Thomas Glavinics „postmoderne Haltung der ‚Unentschiedenheit'“ (S, 168) in seinem diesbezüglich von Kaszynski als geradezu programmatisch angesehener Erstling Carl Haffners Liebe zum Unentschieden oder auch der für den Verfasser durch sein kontrapunktisches Erzählverfahren bemerkenswerte Roman Söhne und Planeten von Clemens F. Setz. Ein Abschnitt ist auch der mit dem nicht unproblematischen Titel bezeichneten „Migrantenliteratur“ gewidmet, speziell Vladimir Vertlieb, Dimitre Dinev, Julya Rabinowich, Anna Kim, nebenbei auch Maja Haderlap (die eine etwas ausführlichere Behandlung verdiente, insofern sie mit ihrem Roman Engel des Vergessens ein höchst beachtenswertes Pendant zu Peter Handkes Immer noch Sturm geschaffen hat) und einige andere.

Es ist selbstverständlich ungerecht, einem Literaturgeschichtsschreiber vorzuhalten, die eine oder andere (im Auge des Rezensenten) literarisch bemerkenswerte Persönlichkeit nicht oder nur unzureichend berücksichtigt zu haben. Es fiele einem Ernst Lothar ein, der mit dem 1949 erstmals erschienenem Roman Die Rückkehr ein sehr genaues Bild der politisch gesellschaftlichen Verfasstheit Österreichs in der unmittelbaren Nachkriegszeit zeichnet, oder auch der scharfe Gesellschaftskritiker Werner Kofler. Aber der Literarhistoriker muss auswählen und Kaszynski tut es (die studentische Zielgruppe im Blick) didaktisch klug, informiert genau über die (kultur)historischen Hintergründe der jeweiligen Phase der österreichischen Literatur und über die wichtigsten Autorinnen und Autoren. Für eine Neuauflage sei es gesagt, dass sich doch einige Fehler in den letzten beiden Kapiteln eingeschlichen haben: Handkes Hausierer ist nicht 1964 (S. 116) erschienen, sondern 1967 (so korrekt: S. 117). Die Inhaltsangabe zu „Der Hausierer (1964)“ bezieht sich aber auch nicht auf diesen Roman, sondern auf Handkes (ungenannt bleibenden) Erstling Die Hornissen, der aber auch nicht 1964, sondern 1966 erschienen ist. Fehlerhaft ist auch der Titel Der kurze Brief zum langen Abschied, ebenso der von Wolfgang Bauers Mikrodramen (nicht Minidramen – S. 120). Alois Vogels Lyrikband von 1996 heißt Vom austriakischen Ringelspiel (S. 126), der vielseitige Publizist Franz und nicht Fritz Schuh (S. 127, 200), Josef Haslingers Österreichessay von 1987 Politik der [nicht und] Gefühle. Der Name des Protagonisten in Bernhards Roman Die Auslöschung Franz-Josef Murau schreibt sich mit nur einem „r“ (S. 134). Der Titel von Geigers Roman von 2011 lautet Der alte König in seinem [nicht und sein] Exil. Das schmälert aber nicht das Verdienst des „Flaneurs“ Kaszynski eine für Studierende (durchaus auch muttersprachliche) eine gut erzählte, brauchbare Einführung in die Geschichte der österreichischen Literatur vom beginnenden 20. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart vorgelegt zu haben.

Stefan H. Kaszynski Österreichische Literatur zwischen Moderne und Postmoderne
Sachbuch.
Frankfurt am Main: Peter Lang Edition, 2017.
(Studien zur Germanistik, Skandinavistik und Übersetzungskultur. 17).
203 S.; geb.
ISBN 978-3-63172653-2.

Rezension vom 17.04.2018

Originalbeitrag. Für die Rezensionen sind die jeweiligen Verfasser:innen verantwortlich. Sie geben nicht notwendig die Meinung der Redaktion wieder.

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