Eineinhalb Kilogramm schwer und im Quartformat – so präsentiert sich Hartmut Binders schon im Erscheinungsbild als Monumentalwerk erkennbare Untersuchung zu Franz Kafkas „Verwandlung“. Auch das irritierende Moment des Buches kündigt sich schon am Cover an: Es zeigt einen Ausschnitt aus der Sonderbriefmarke zum 11. Automobil-Salon in Prag 1914. Das wäre ein ideales Sujet für Peter Demetz‘ „Die Flugschau von Brescia“ (2002) gewesen – aber wo ist der Konnex zur „Verwandlung“? Das Automobil steht für Kafkas Technikbegeisterung, so die Auskunft des Stroemfeld Verlags, der sich seit Jahren um die verdienstvolle Faksimileedition von Kafkas Werken bemüht. Das hatte man schon vermutet, löst aber das Rätsel doch nicht ganz.