Den Auftakt machen zwei Beiträge zu Gavrilo Princip, dem Attentäter von Sarajewo, auch als Beispiel dafür, welche Folgen noch im Abstand von 100 Jahren Neulektüren von historischen Fakten, die früher etwas strenger mit dem Begriff „Revision“ gefasst wurden, zeitigen können. Neben Beiträgen zu Georg Trakl oder Theodor Kramer als Beispiele für Kriegslyrik der anderen Art, widmen sich mehrere Aufsätze dem Genre Tagebuch und anderen Formen der Erinnerungsprosa. Ludwig Birós Roman „Das Haus Molitor“ wird ebenso vorgestellt wie Iván Sándors Roman „Husar in der Hölle – 1914“. Für den deutschsprachigen Roman steht Joseph Roths „Radetzkymarsch“ – auf vergessene deutschsprachige Antikriegsromane etwa von Rudolf Geist oder Marie Eugenie delle Grazie musste wohl aus Platzgründen verzichtet werden. Dass mitunter grammatische Probleme – „Beider Lektüre von Kafkas Tagebüchern 1914-1923 erfährt man direkt nur wenige über den Krieg oder man erfährt eher vieles über den inneren Kriegs des Subjekts“ (S. 105) – die Lektüre etwas erschweren, hat vielleicht mit der beeindruckenden Geschwindigkeit zu tun, mit der dieser Tagungsband vorgelegt wurde.