Es sind Liebesgeschichten und Geschichten über die Liebe zu den Dingen, wahre und erfundene, die vom Snowboard-Unterricht mit Phil Collins in den Salzburger Bergen erzählen, über einen Hausbesuch von Britney Spears oder von der ersten Reise nach London auf den Spuren von Jimi Hendrix. Die Autorin und bildende Künstlerin schreibt über Hölderlin, Cranach und Grace Jones, über Expeditionen zum Nordpol, pole dance und den Hintern von Kim Kardashian – „Was wir sehen, blickt uns an.“
Präauers gesammelte Aufsätze und Prosatexte liefern neben ihrem Blick auf die Kunst auch eine Mitschrift zur Populärkultur der letzten zehn Jahre, sie werden euphorisch einmal als „Schule des Schauens“, einmal als „Einladung zum wilden Denken“ betitelt, beide Zuschreibungen löst die Autorin mit leichter Hand ein.
Angenehm sympathisch, ja empathisch sei Präauers Schreib- und Denkbewegung, resümiert auch Alexander Kluy im Literaturhaus-Buchmagazin und unterstreicht diesen Eindruck mit einer kleinen Skizze der Titelgeschichte, die ebendiese Denkbewegung nachzeichnet und die Autorin als charmant-schelmische Lebenskünstlerin porträtiert:
„In diesem Aufsatz, geschrieben im Frühjahr 2020, bekommt Präauer von einem Freund eine Bohne als Geschenk, dunkelbraun, fast schwarz, es sei, so die begleitenden amikalen Worte, eine Glücksbohne. Sie würde den Kummer lindern, der sie aktuell plage, so steckt sie also die Bohne ein, trägt sie im Portemonnaie mit sich herum. Nach ein paar Tagen sieht sie, es ist gar keine Bohne, es ist ein Stein, ein matter, abgerundeter, sehr dunkler. Nun setzt sie, halb im ernsten Scherz, halb im leichten Ernst, die steinerne Bohne ein, am Postamt, als ironische Zahlungswährung, und erntet hier ein Lächeln, dort einen Gesprächsbeginn, kleine Funken von Glück. Bald beschert die Steinbohne Präauer das, was sie sich für ein gutes Jahr gewünscht hatte, Abendessen mit Freunden, Konzerterlebnisse, Nachmittage in Bibliotheken, guten Kaffee, lange Spaziergänge, Angebote, gar Liebe.“