Die österreichischen Autorin Elena Messner wurde neben Nilufar Karkhiran Khozani, Dragica Rajčić Holzner, Konrad H. Roenne und Frank Witzel für den mit EUR 35.000 dotierten WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte 2024 nominiert. Das gab die in Frankfurt am Main beheimatete Crespo Foundation heute in einer Aussendung bekannt.

Am 7. Februar 2024 stellen die Autor:innen sich und ihre Texte beim großen Shortlist-Abend im Literaturhaus Frankfurt am Main vor. Die Shortlist-Nominierung ist mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Die Jury entscheidet im März über die Vergabe des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises, die Preisverleihung findet am 21. Juni 2024 in Frankfurt am Main statt.

Ausgewählt wurden die fünf Texte von einer interdisziplinär besetzten Jury, bestehend aus Hanna Engelmeier (Kulturwissenschaftlerin), Silke Hohmann (Kunstkritikerin), Rahel Jaeggi (Philosophin), Paul Jandl (Literaturkritiker), Steffen Mau (Soziologe), Barbara Mundel (Intendantin) und Philipp Theisohn (Literaturwissenschaftler). Insgesamt wurden mehr als 120 Texte für den seit 2018 jährlich ausgeschriebenen Preis vorgeschlagen. Bisher erhielten den Preis Petra Piuk, Thomas Stangl, Kathrin Röggla, Marion Poschmann, Volha Hapeyeva und Judith Schalansky.

Elena Messner (*1983), ist Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin und lebt in Wien. Sie lehrt an verschiedenen Universitäten und forscht seit 2023 als Senior Scientist (FWF) an der Universität Wien. Sie publiziert Prosa, Essays, Theatertexte sowie literaturwissenschaftliche Texte. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie 2021 den Kärntner Förderungspreis für Literatur, ein Arbeitsstipendium für Literatur der Stadt Wien 2022 sowie ein Langzeitstipendium für Literatur des BMKOES. Zuletzt erschien der Roman Schmerzambulanz (Edition Atelier, Wien 2023), für den sie den Theodor Körner-Preis erhielt.

Über ihren nominierten Text Kühe schrieb die Jury: „Kühe erzählt von der Lust auf Fleisch und welche Umstände dazu führen, dass diese befriedigt werden können und wollen. Messners Text setzt sich zur Aufgabe, eine Position zu untersuchen, an der nichts zustimmungsfähig erscheint. Aus diesem „ich weiß, aber dennoch“ heraus entwickelt sich eine vielschichtige Reflexion auf kapitalistische Produktion von Fleisch, die Arbeitsverhältnisse, die diese hervorbringt und deren Auswirkungen auf selbst die intimsten Beziehungen der Menschen, die darin gefangen sind. Die drängenden ethischen Fragen, die sich daraus ergeben, werden ohne jedes Auftrumpfen mit schnellen oder einfachen Antworten verhandelt. Den Leser:innen wird in dieser herausfordernden Erzählung gleichermaßen zugemutet wie zugetraut, zu eigenen Schlüssen zu kommen.“

Wortmeldungen-Homepage mit den nominierten Texten zum Nachlesen sowie Informationen zu den Autor:innen und zum WORTMELDUNGEN-Literaturpreis.