Do, 25.04.24, 19.00 Uhr
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Gerald Heidegger »Österreicher bist du erst in Jesolo«: Eine Identitätssuche

Lesung und Gespräche

Die große Sehnsucht nach der Oberen Adria ab den 1970er Jahren wird für Österreich nicht nur zu einer Horizont-Erweiterung im Urlaubsverhalten. Zur gleichen Zeit, da man an die Strände zwischen Grado, Jesolo und Cattolica Urlaub macht, beginnt sich auch das historische Verhältnis zwischen Österreich und Italien zu entspannen. Gerne denken die Österreicher in Italien seit dieser Zeit auch an die Verfasstheit ihrer eigenen Identität. Und wie durch ein Wunder ist die der italienischen gar nicht so fern.

Identität formiert sich auf der Bühne des Theaters und dem Terrain der Kultur. Das teilen die zwei Völker, die historisch lange mit dem Rücken zueinander standen. Heideggers Buch reiht sich nicht ein in eine Serie der Mitteleuropa-Verklärungen, sondern setzt weiter ‚vorne‘ an und beleuchtet, wie sehr Österreich und Oberitalien gerade zur Zeit der Aufklärung vernetzt waren.
Ein neuer Blick auf das italienisch-österreichische Verhältnis wird begleitet von einem anderen Blick auf die österreichische Identitätsformung, die sich parallel zur italienischen abspielte – und die immer mit dem Konzept der Vorzüglichkeit arbeitet. Diese Vorzüglichkeit wird bis hinauf in die jüngere Gegenwart getragen, wie der Blick auch die großen Kulturdebatten Österreichs der 1980er Jahren rund um Thomas Bernhard zeigt.

Die Thesen des Buches diskutiert Florian Baranyi mit der Autorin Marlene Streeruwitz und Gerald Heidegger. Der Nino aus Wien und Raphael Sas spielen dazu die Hits zur Befindlichkeit an der Oberen Adria: „Coco Bello“, „Venedig geht unter“ u.m.

 

Lesungen und Gespräch: Florian Baranyi, Gerald Heidegger & Marlene Streeruwitz
Musik: Nino aus Wien & Raphael Sas

 

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