Humor und schräge Fantasie im Wissen um die Zerbrechlichkeit der Existenz: Die Erzählstimme in Barbi Markovic Minihorror ist freundlich distanziert gegenüber ihren Figuren, über die sie liebevoll spricht. Mini und Miki erleben Geschichten, Abenteuer eines Alltags, der von ihrem migrantischen Hintergrund geprägt ist. Alles richtig machen wollen, trotzdem dauernd Schwierigkeiten haben: Alltagshorror. Die Distanz verpufft ganz schnell in solchen Sätzen: »Die Welt ist nicht stabil. Die Beziehungen zwischen Menschen sind brüchig und die Psychen vielschichtig«, oder: »Nichts Wesentliches kann sich mehr ändern. … ›Ich bin in der Szene gefangen. Ich kann nicht sterben‹, denkt sie.« »Ein Denkmal aus Perfidie und Mitgefühl, bei dessen Lektüre wir uns gleichermaßen ertappt und verstanden fühlen.«
Lesung: Barbi Markovic
featuring: Mercedes Kornberger
Moderation: Daniel Terkl