¡außer Haus!
Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien
Das Werk Robert Neumanns im Zeitalter der Extreme
Der österreichische Autor Robert Neumann (1897–1975) wurde Ende der 1920er Jahre mit zwei Parodie-Bänden kurz berühmt, bevor ihn Austrofaschismus und Nationalsozialismus ins englische Exil trieben. Als überaus produktiver Autor, der auf Englisch und Deutsch schrieb, verfasste er Dokumentationen über Waffenhändler und den Holocaust ebenso wie neusachliche Novellen, Drehbücher und Theaterstücke, Unterhaltungsliteratur und politische Romane. Eingebettet ist Neumanns Œuvre in sein umfassendes politisches und gesellschaftliches Engagement, als Ehrenpräsident des Österreichischen PEN Clubs, als Vizepräsident des Internationalen PEN sowie als Literaturkritiker und streitbarer Publizist – Tätigkeiten, die ihn zu einem bekannten Akteur im Literaturbetrieb nach 1945 machten, den Blick auf das umfangreiche literarische Werk jedoch auch verhinderten.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung wird der Fokus auf Neumanns literarische Auseinandersetzung mit den Krisen und Konflikten des 20. Jahrhunderts gelegt – vom Börsenkrach über Nationalsozialismus und Stalinismus bis zum Kalten Krieg und den Spannungen der deutschen und österreichischen Nachkriegsgesellschaft.
Organisation: Lukas Kosch, Julia Lückl, Günther Stocker (Institut für Germanistik, Universität Wien)
Eine Kooperation des Instituts für Germanistik der Universität Wien mit der Österreichischen Gesellschaft für Literatur und der Österreichischen Exilbibliothek im Literaturhaus Wien
14.00 Einleitung
14.30-16.00 Panel 1
Carl Junginger (Heidelberg)
Robert Neumanns literarisches Engagement im Abwehrkampf gegen Antisemitismus
Jacques Lajarrige (Toulouse)
Robert Neumanns Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoah
16.30-18.00 Panel 2
Maximiliane Jäger-Gogoll (Siegen)
„Eine wahrhaft blutige Parodie auf Deutschland …“ – Robert Neumanns Tatbestand (1965)
Matthias Aumüller (Halle)
„Neumann hat diese Art Monolog in deutscher Sprache zum ersten Mal gemacht“ – Zur Geschichte des unzuverlässigen Erzählens
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